Was sind Windelhosen?

Windeln oder Windelhosen für Erwachsene sind hochabsorbierende Inkontinenzprodukte, die den besten Schutz bei Harn- und Stuhlinkontinenz bieten. Sie sind geschlechtsneutral und werden sowohl von Frauen als auch von Männern gleichermaßen verwendet. Diese Produkte bedecken den gesamten Intim- und Gesäßbereich und sind mit seitlichen Innenbündchen ausgestattet, die zuverlässig vor dem Auslaufen von Harn und Stuhl schützen. Dank der Klebestreifen gewährleisten sie einen sicheren Halt und verhindern das ungewollte Verrutschen des Hilfsmittels.

Die Inkontinenzwindeln haben einen ähnlichen Aufbau wie alle modernen Inkontinenzhilfsmittel. Auf der Außenseite der Windel befindet sich eine undurchlässige, aber gleichzeitig atmungsaktive Schicht, die verhindert, dass Feuchtigkeit nach außen dringt. Durch die Verwendung von geräuscharmen Materialien wird höchstmögliche Diskretion sichergestellt.

Die Innenseite der Windelhose ist mit einer hautfreundlichen, baumwollähnlichen Fließauflage versehen, die ein angenehmes Gefühl auf der Haut gewährleistet. Direkt unter dieser Fließauflage befindet sich ein Innenfließ, der den Urin in den Saugkern leitet. Dort wird der Urin durch den Superabsorber effizient eingeschlossen, wodurch eine zügige und sichere Absorption sowie die Vermeidung unangenehmer Geruchsbildung ermöglicht wird.

Der leistungsstarke Superabsorber schützt also zuverlässig vor Nässe und Gerüchen. Allerdings vermag er es nicht, Stuhl aufzunehmen. Bei Stuhlinkontinenz sollte daher die Windel immer sofort nach dem Stuhlgang gewechselt werden.

Für wen sind Windelhosen geeignet?

Wegen ihres Aufbaus und der starken Saugleistung kommen Windelhosen bei schwerer und sehr schwerer Harninkontinenz und bei Stuhlinkontinenz zur Anwendung.

  • Von schwerer Inkontinenz spricht man, wenn die Blase innerhalb von vier Stunden mehr als 200 ml Urin freilässt und der Betroffene keine Kontrolle über die Blasenentleerung hat.
  • Bei sehr schwerer Inkontinenz entleert sich der gesamte Inhalt der Blase unkontrolliert und stetig.
  • Betroffene mit Stuhlinkontinenz verlieren ungewollt flüssigen oder festen Stuhl. Im Vergleich zur Harninkontinenz ist Stuhlinkontinenz deutliche seltener. Schätzungen zu Folge leiden etwa fünf Prozent der Menschen an Stuhlinkontinenz.

Außerdem eignen sich Inkontinenzslips ganz besonders gut für pflegebedürftige Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

Wie finde ich die richtige Inkontinenzwindel?

Damit die Inkontinenzwindeln einen zuverlässigen Schutz bieten, sollten Sie auf die richtige Größe und die passende Saugstärken achten. Bei der Wahl der Größe orientieren Sie sich am besten an Ihrer Konfektionsgröße. Achten Sie beim Anlegen darauf, dass die Windelhose gut und sicher sitzt und dass die Innenbündchen eng am Körper anliegen.

Die Saugstärke der Windelhose lässt sich anhand der auf der Verpackung abgebildeten Tropfen erkennen. Eine höhere Anzahl von Tropfen deutet auf eine stärkere Saugfähigkeit hin. Bei Inkontinenzwindeln liegt die Saugstärke generell auf einem höheren Niveau. Es ist jedoch zu beachten, dass die Tropfen-Darstellung je nach Hersteller variieren kann. Daher sollte sie lediglich als grobe Richtlinie dienen.  

Um das auf Ihre Bedürfnisse passendes Produkt zu finden, sollten Sie am besten mehrere Modelle in unterschiedlichen Größen und Saugstärken ausprobieren. Viele Anbieter von aufsaugenden Inkontinenzhilfsmitteln bieten Musterpakete mit einer Auswahl passender Inkontinenzmaterialien an, die Sie zu Hause in aller Ruhe testen können, bevor Sie sich für eine Versorgung festlegen.

Inkontinenzwindeln auf Rezept

Windeln für Erwachsene zählen zu den Verbrauchshilfsmitteln und werden nach § 33 SGB V von den Krankenkassen bezuschusst. Die Kosten für die Versorgung mit Windelhosen werden also von Ihrer Krankenkasse übernommen. Dafür benötigen Sie ein Rezept ihres Arztes. Ein Pflegegrad wird dagegen nicht benötigt.

Damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt, müssen auf dem Rezept bestimmte Angaben vorgenommen worden sein. Ganz wichtig sind: Diagnose, Bezeichnung des verordneten Produkts, benötigte Menge und Versorgungszeitraum.

Dabei ist zu beachten, dass die Krankenkasse nur Kosten für die medizinisch notwendige Versorgung übernimmt. Die Versorgung muss ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein und darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Das bedeutet, dass Sie Inkontinenzprodukte auf Rezept erhalten, die eine Art Grundversorgung für Ihre Diagnose darstellen. Entscheiden Sie sich für ein höherwertiges Produkt, das über die Anforderungen der medizinischen Notwendigkeit hinausgeht, werden Sie eine sogenannte wirtschaftliche Aufzahlung leisten müssen. Die Höhe der wirtschaftlichen Aufzahlung richtet sich nach dem gewählten Produkt. Diese Mehrkosten werden Ihnen in der Regel monatlich von Ihrem Versorger in Rechnung gestellt.

Nicht zu verwechseln ist die wirtschaftliche Aufzahlung mit der gesetzlichen Zuzahlung. Die gesetzliche Zuzahlung, die den meisten unter dem Begriff Rezeptgebühr bekannt ist, müssen Sie bei der Einlösung des Rezepts leisten. Die Höhe der gesetzlichen Zuzahlung beträgt zehn Prozent der Kosten, maximal allerdings zehn Euro im Monat. Ausgenommen sind Versicherte unter 18 Jahren und Menschen, die eine Zuzahlungsbefreiung vorweisen können.

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